rcapi – Linux to Linux

Die Problemstellung war, eine ISDN-Karte (Fritz!-PCI) in einem Rechner unter Linux (Ubuntu 9.04) von einem anderen Linux-betriebenen Rechner (Ubuntu 8.04) anzusprechen (um dort dann Faxe absetzen und empfangen zu können).

Das ganze beruht auf der Arbeit von Bintec(?) und ist wahrscheinlich auch mit deren Windows-Client nutzbar (also ISDN-Nutzung einer Fritz-Karte im Linux-Server von Windows aus). Hier beschreibe ich die Schritte, die notwendig waren, um Remotecapi zum fliegen zu bringen. (Ich beschreibe hier ausdrücklich nicht, wie das Faxen als solches funktioniert)

 

Auf dem Server werden (natürlich neben der ISDN-Karte :-)) noch folgende Pakete installiert:

 

apt-get install capiutils xinetd

In /etc/isdn/capi.conf ist die entsprechende Hardware (hier: fcpci) zu aktivieren, indem die entsprechende Zeile „entkommentiert“ wird.

In den capiutils ist der rcapid enthalten, der wiederum über den Superserver xinetd gestartet wird. Dazu ist eine Konfigurationsdatei /etc/xinetd.d/rcapi erforderlich:

service rcapi
{
        socket_type = stream
        protocol = tcp
        user = root
        server = /usr/sbin/rcapid
        wait = no
        nice = 9999
}

Außerdem ist notwendig, die /etc/services um den Eintrag für rcapi zu erweitern:

rcapi           6000/tcp                        # (Bintec) RCAPI

Danach wird nur noch der xinetd neu gestartet und rcapi steht zur Verfügung.

Auf dem Client funktioniert das leider nicht direkt aus den Repositories (ich denke noch darüber nach, ob ich ein entsprechenden Repo auf launchpad starte…). Hier ist nach der Installation der capiutils noch ein neuer libcapi20 notwendig (der in capiutils vorhandene ist nicht rcapi-fähig). Offenbar hat eine gute Seele die libcapi20 rcapi-fähig gepatcht. Die aktuelle Version ist zu finden unter: ftp://ftp.melware.net/capi-utils/

libcapi20*.tgz muss nun „nur“ noch kompiliert und installiert werden (ggf ist vorher noch build-essential zu installieren):

./configure
make
sudo checkinstall --pkgname=libcapi20-3 --pkgversion=1:3.0.5.20090805  --pkgrelease=0ubuntu1

Anschießend muss eine Datei /etc/capi20.conf erstellt werden mit dem Inhalt:

REMOTE [Server] 6000

Nach einem capiinit sollte capiinfo jetzt die im Server zur Verfügung gestellte CAPI zeigen.

Achtung! In einer (Ubuntu-) VM sollte nicht der „-virtual“-Kernel installiert werden, da dort offenbar einige Module (hier: capifs) nicht vorhanden sind.

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